Überschussbeteiligung
Die Überschussbeteiligung ist ein zentrales Element in der Lebensversicherung und dient der Beteiligung der Versicherungsnehmer an den finanziellen Überschüssen, die das Versicherungsunternehmen erzielt. Sie stellt eine Ergänzung zu den garantierten Leistungen dar und erhöht den wirtschaftlichen Nutzen der Versicherung für die Versicherten. Die Überschussbeteiligung setzt sich typischerweise aus folgenden drei Komponenten zusammen:
1. Laufende Überschussbeteiligung
Die laufende Überschussbeteiligung wird während der Vertragslaufzeit regelmäßig gutgeschrieben. Sie basiert auf den jährlichen Überschüssen des Versicherungsunternehmens, die aus verschiedenen Quellen stammen können, wie beispielsweise:
Kapitalanlageerträgen, die über den Garantiezins hinausgehen,
Risikogewinnen, die entstehen, wenn weniger Versicherungsfälle eintreten als kalkuliert, und
Kostengewinnen, die erzielt werden, wenn die tatsächlichen Verwaltungskosten geringer ausfallen als prognostiziert.
Die laufende Überschussbeteiligung wird meist in Form von Zinsgutschriften oder zusätzlichen Versicherungssummen ausgezahlt, die den Wert der Police während der Laufzeit erhöhen.
2. Schlussüberschuss
Der Schlussüberschuss wird am Ende der Vertragslaufzeit, bei Fälligkeit oder bei Tod des Versicherten gewährt. Er stellt eine einmalige zusätzliche Auszahlung dar, die die bis dahin aufgelaufenen Überschüsse abrundet. Der Schlussüberschuss ergibt sich aus langfristigen Erfolgen des Versicherungsunternehmens, insbesondere aus Erträgen, die während der Vertragsdauer nicht vollständig der laufenden Überschussbeteiligung zugeordnet wurden.
3. Beteiligung an den Bewertungsreserven
Die Beteiligung an den Bewertungsreserven erfolgt in der Regel bei Vertragsende. Bewertungsreserven entstehen, wenn der aktuelle Marktwert der Kapitalanlagen eines Versicherers den bilanzierten Buchwert übersteigt. Versicherungsnehmer werden gemäß gesetzlicher Vorgaben an diesen stillen Reserven beteiligt. Dies ermöglicht es, zusätzliche Werte, die durch Marktpreissteigerungen von Kapitalanlagen entstanden sind, an die Versicherten weiterzugeben.
Bedeutung der Überschussbeteiligung
Die Überschussbeteiligung steigert die Attraktivität von Lebensversicherungen, da sie neben den garantierten Leistungen eine zusätzliche Rendite bietet. Sie unterliegt jedoch keiner Garantie und ist abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung des Versicherungsunternehmens sowie der allgemeinen Marktlage. Versicherte sollten sich daher über die Höhe und Stabilität der Überschussbeteiligung sowie die verwendeten Berechnungsmethoden informieren.
Dieser Mechanismus gewährleistet eine gewisse Fairness, indem Versicherungsnehmer an den wirtschaftlichen Erfolgen des Versicherers beteiligt werden, und trägt zur langfristigen Kundenbindung bei.