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Celine Nadolny's Rezension

Buchrezension von Celine Nadolny: AUF KOSTEN DER MÜTTER

Heute dürfen wir mit Celine Nadolny eine der bekanntesten Sachbuchkritikerinnen und eine mehrfach gekrönte Finanzbloggerin als Gastautorin bei uns auf dem ProLife Blog begrüßen.
In dieser neuen Kategorie wird Celine uns in den kommenden Monaten immer wieder Bücher vorstellen, die im Zusammenhang mit finanzieller Bildung und Selbstbestimmung stehen. Nehmt diese Impulse als Möglichkeit war die wohl beste Rendite zu erzielen - die Investition in sich selbst!

Lesezeit: 14 Minuten
Einfach erklärt
Von Felix Früchtl - 03.09.2025
Felix Früchtl

AUF KOSTEN DER MÜTTER von Birgit Happel bietet eine tiefgehende Analyse über die strukturel-le Benachteiligung von Frauen, insbesondere von Müttern, in der Gesellschaft. Das Werk ver-bindet soziologische Erkenntnisse mit konkreten finanziellen Handlungsanleitungen, um Frauen für ein selbstbestimmtes Leben zu ermutigen. Die Leser von Birgit Happel erwartet eine ebenso schonungslose wie inspirierende Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Normen, wirtschaft-lichen Rahmenbedingungen und individuellen Handlungsspielräumen.

Inhalt und Struktur
Das Buch gliedert sich in sechs umfangreiche Kapitel, die alle relevanten Aspekte der finanziel-len Selbstbestimmung von Frauen beleuchten. Birgit Happel analysiert strukturelle Diskriminie-rungen und zeigt auf, wie diese die Lebensrealität von Müttern prägen. Dabei kombiniert sie persönliche Geschichten, wissenschaftliche Studien und praktische Checklisten. Die Kapitel bie-ten neben theoretischen Grundlagen zahlreiche Tipps und Reflexionen, die den Lesern helfen, ihre eigene Finanz- und Lebensplanung strategisch zu gestalten.
Die Autorin beschreibt anschaulich, wie unbezahlte Care-Arbeit als Grundpfeiler der Gesellschaft nicht ausreichend gewürdigt wird. Ein zentraler Punkt ist dabei die Ungleichverteilung von Er-werbs- und Sorgearbeit, die Frauen wirtschaftlich benachteiligt. Birgit Happel schreibt: „Die un-bezahlte Arbeit der Frauen ist Arbeit, von der die Gesellschaft abhängig ist und in ihrer Gesamt-heit profitiert.“ Diese Aussage verdeutlicht den systemischen Missstand, den die Autorin durch zahlreiche Beispiele und Zahlen untermauert.


Botschaften und Kernthemen
Birgit Happel appelliert an ihre Leser, sich bewusst mit ihrer Geldbiografie auseinanderzusetzen – eine Begrifflichkeit, die sie selbst in einer ihrer früheren Publikationen geprägt hat. Sie macht deutlich, dass finanzielle Selbstbestimmung weit über die Verwaltung von Einkommen hinaus-geht. Vielmehr beeinflusst sie, wie Frauen ihre Lebensentscheidungen gestalten und welche Perspektiven sich daraus ergeben.
Ein besonders eindrückliches Beispiel ist das Kapitel Klumpenrisiko Mutterschaft, in dem Birgit Happel die langfristigen Kosten der Familiengründung für Frauen beleuchtet. Sie zeigt auf, wie stark diese Entscheidung das Lebenseinkommen, die Rentenansprüche und die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen beeinträchtigen kann. „Eine westdeutsche Mutter mit drei Kindern büßt nach Berechnungen der Bertelsmann Stiftung im Durchschnitt knapp 70 Prozent ihres Le-benseinkommens ein“, führt Birgit Happel aus. Diese Zahlen unterstreichen die Dringlichkeit, finanzielle Entscheidungen strategisch zu planen.

Das Buch enthält auch eine kritische Reflexion der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Bir-git Happel fordert nicht nur individuelle Anstrengungen, sondern auch strukturelle Veränderun-gen wie das Abschaffen der Steuerklasse V, gerechte Bezahlung und eine bessere Infrastruktur für Kinderbetreuung. Ihre Forderung nach einer neuen Familienpolitik verdeutlicht, wie eng finanzielle Selbstbestimmung mit politischen Reformen verknüpft ist.

Relevanz für die Leser
Die Leser von Birgit Happel erhalten neben fundierten Analysen auch praktische Ratschläge, um ihre finanzielle Unabhängigkeit zu stärken. Das Buch richtet sich vor allem an Frauen, die sich mit den Herausforderungen von Erwerbs- und Care-Arbeit auseinandersetzen. Es spricht ebenso Mütter an, die ihre finanziellen Grundlagen überdenken möchten, wie auch jüngere Frauen, die vor der Familiengründung stehen.
Es ist die Verbindung von individuellen Handlungstipps mit gesellschaftskritischen Perspektiven, die das Buch ausmachen. Birgit Happel zeigt, wie wichtig es ist, finanzielle Bildung frühzeitig zu etablieren und Geschlechterrollen zu hinterfragen. „Nicht die Frauen müssen sich ändern, son-dern die Spielregeln“, betont sie und liefert überzeugende Argumente für eine gerechtere Ver-teilung von Ressourcen.
„Care-Arbeit ist die elementare Voraussetzung und Grundlage allen gesellschaftlichen und wirt-schaftlichen Handelns – bevor eine Gemeinde verwaltet, eine Maschine in Betrieb genommen, ein Auto gebaut oder eine unternehmerische Entscheidung getroffen werden kann, muss zuerst der Mensch geboren, großgezogen und ausgebildet werden. […] Dennoch bleibt Sorgearbeit in den ökonomischen Daten unsichtbar. Denn dort fließt nur die Lohnarbeit ein. Ein wesentlicher Teil des Geldes von Müttern fehlt somit in der volkswirtschaftlichen Gesamtbilanz.“ Birgit Happel


An dieser Stelle ein paar Worte zur Autorin:
Birgit Happel ist promovierte Soziologin und Gründerin des Finanzbildungsportals Geldbiogra-fien®, das finanzielle Bildung und Gleichstellung in sozioökonomischen Kontext setzt. Sie enga-giert sich als UNESCO BNE-Akteurin, Mitglied von UN Women Deutschland und in zahlreichen Initiativen für die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen. Mit ihrem Forschungsschwerpunkt auf Chancengleichheit, sozialer Innovation und Finanzpsychologie vermittelt sie wichtige Impul-se zu einem bewussten Umgang mit Geld.

„Ein frischgebackener Vater stellte mir auf einer Veranstaltung zum Thema ‚Frauen stärken ihre Finanzen‘ eine gute Frage: ‚Gibt es denn auch Dinge, die Sie sich von uns Männern wünschen?‘ […] Die OECD-Statistik bestätigt nämlich: Trotz gestiegener Erwerbstätigkeit tragen Frauen in Deutschland mit 65 Prozent immer noch den Großteil der unbezahlten häuslichen Arbeit, ein-schließlich Kinderbetreuung. Es bleibt zu viel Fürsorgearbeit an den Müttern hängen, gerade wenn sie erwerbstätig sind.“ Birgit Happel.

Auf den ersten Blick hat mich Auf Kosten der Mütter direkt angesprochen. Ich erwartete eine Mischung aus Selbstbestimmungsratgeber, Finanzbuch und politischem Manifest – und das Buch hat diese Erwartungen erfüllt. Bereits äußerlich überzeugt es: Die hochwertige Bindung, das ansprechende Cover sowie die inhaltlich gut genutzten Innenteile des Einbands machen einen hervorragenden ersten Eindruck. Besonders die "10 Tipps für deine finanzielle Selbstbestim-mung" und die Checkliste zur finanziellen Gleichstellung sind echte Highlights.
Die Innengestaltung ist weniger aufwendig, aber dennoch sehr aufgeräumt und klar strukturiert. Für knapp 250 Seiten zu einem Preis von 18 Euro bekommen Leserinnen und Leser hier wirklich einiges geboten.
Sprachlich richtet sich das Buch sowohl an Einsteiger als auch an Fortgeschrittene. Nicht jeder Fachbegriff wird bis ins kleinste Detail erklärt, aber es wird ein gutes Gleichgewicht gefunden. Der Stil ist engagiert und emotional, ohne flapsig zu wirken – eher eine gelungene Mischung aus akademisch und motivierend.

Inhaltlich ist das Werk größtenteils ein politisches Buch, das sich auf die Unterstützung von Müt-tern und Frauen in partnerschaftlichen Beziehungen und unterschiedlichen Lebenssituationen konzentriert. Im letzten Drittel bietet es zudem solide Grundlagen zu Finanzen und Geldanlage, was ich als sehr passende Ergänzung empfunden habe.
Viele Abschnitte gehen erfreulich in die Tiefe, besonders jene, die durch Experteninterviews und Fallbeispiele untermauert sind. Einige der behandelten Themen habe ich in keinem ande-ren Buch so detailliert dargestellt gesehen. Dieses Buch schließt eine wichtige Lücke, indem es sich an eine Zielgruppe richtet, die vor bewussten und unbewussten systemischen Herausforde-rungen steht, deren Konsequenzen oft erst im Alter spürbar werden.

Man muss nicht in jedem Punkt mit den Argumentationen der Autorin übereinstimmen, um den Wert dieses Buches anzuerkennen. Es ist zielgerichtet, inhaltlich wertvoll und absolut lesens- und empfehlenswert!
„Viele junge Menschen tappen in die Falle zu denken, wir hätten in Sachen Gleichberechtigung schon alles erreicht. […] Tatsächlich steht Deutschland in der Unterkategorie ‚Wirtschaftliche Teilhabe und Chancen‘ im globalen Vergleich schlecht da. […] Eine westdeutsche Mutter mit drei Kindern büßt nach Berechnungen der Bertelsmann Stiftung im Durchschnitt knapp 70 Prozent ihres Lebenseinkommens ein. […] Dieses Buch möchte Frauen und Familien dabei unterstützen, auf ihre finanzielle Absicherung zu achten, ihre eigenen Werte zu definieren und ihr finanzielles Selbstvertrauen zu stärken.“ Birgit Happel


Fazit

Auf Kosten der Mütter von Birgit Happel ist mehr als nur ein Ratgeber. Es ist ein gesellschaftspo-litisches Plädoyer für Gleichberechtigung und finanzielle Selbstbestimmung. Die Leser von Birgit Happel profitieren von einer gelungenen Mischung aus fundierter Analyse, praktischen Hilfestel-lungen und motivierenden Impulsen. Dieses Buch ist ein wertvoller Begleiter für Frauen, die ihre finanzielle Zukunft strategisch gestalten möchten, und ein Aufruf an die Gesellschaft, die Rahmenbedingungen für Mütter grundlegend zu verbessern.


Meine 5 Key Learnings aus AUF KOSTEN DER MÜTTER von Birgit Happel:

1. Finanzielle Selbstbestimmung ist untrennbar mit Care-Arbeit verknüpft.
Wer den Großteil der unbezahlten Sorgearbeit übernimmt, riskiert langfristig finanzielle Abhän-gigkeit und Altersarmut. Deshalb ist es essenziell, die Aufteilung von Care- und Erwerbsarbeit bewusst und partnerschaftlich zu gestalten.

2.Frühzeitige Finanzbildung schützt vor späteren Versorgungslücken.
Ein solides Verständnis für Budget, Vermögensaufbau und gesellschaftliche Rahmenbedingungen ermöglicht Frauen, finanzielle Risiken früh zu erkennen und abzusichern. Lebens- und Finanzent-scheidungen sind eng miteinander verwoben und stellen die Weichen für die Zukunft.

3.Strukturelle Rahmenbedingungen beeinflussen individuelle Chancen maßgeblich.
Veraltete Rollenbilder, steuerliche Fehlanreize und ungleiche Arbeitsmarktchancen tragen dazu bei, dass Mütter oft ökonomisch benachteiligt sind. Persönliche Anstrengungen müssen daher von politischen Reformen begleitet werden.

4.Die eigene Geldbiografie aktiv gestalten stärkt Selbstwirksamkeit und Unabhängigkeit.
Sich mit den eigenen Glaubenssätzen über Geld auseinanderzusetzen und bewusste finanzielle Entscheidungen zu treffen, ist ein zentraler Schritt zu mehr Autonomie. Ein starkes finanzielles Fundament gibt Sicherheit – besonders in Lebenskrisen.

5.Finanzielle Absicherung ist kein Luxus, sondern Voraussetzung für ein erfülltes Leben.
Ob Sorgearbeit für Kinder oder pflegebedürftige Angehörige: Nur wer sich selbst wirtschaftlich absichert, bleibt auch in schwierigen Phasen handlungsfähig. Deshalb ist finanzielle Vorsorge genauso wichtig wie emotionale Fürsorge.


Ketrina Morina

Ketrina Morina

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