Lebensversicherungen lohnen sich wieder?

Oder stehen diese weiterhin vor einem fundamentalen Problem?
Lesezeit: 3 Minuten
Good to know
Von Felix Früchtl - 23.12.2022
Felix Früchtl

Lohnt sich des deutschen liebste Altersvorsorge wieder? Einige Lebensversicherer haben ihre Verzinsung nämlich gerade minimal erhöht.
Ob das schon dazu führt, dass sich eine Lebens- oder Rentenversicherung wieder lohnt, erfahren Sie in einer neuen Folge ProLife TV und in dem druckfrischen ProLife Blog Artikel.
Viel Spaß beim ansehen und lesen!



Viele Versicherungsgesellschaften haben in den letzten Wochen Pressemeldungen rausgegeben, in denen kommuniziert wurde, dass die Gesamtverzinsungen entsprechend angehoben werden.
Wir schauen uns heute an was der Begriff „Gesamtverzinsung“ überhaupt bedeutet.
Unterschieden wird zwischen der laufenden Verzinsung und der Gesamtverzinsung.
Die laufende Verzinsung ist der Garantiezins des Vertrages inkl. dem laufenden Überschuss, den die Versicherung erzielt. Unter der Gesamtverzinsung versteht man, wenn auf die laufende Verzinsung noch der Schlussbonus bzw. der Schlussüberschuss inkl. den Bewertungsreserven dazu gerechnet wird.

Definition des Höchstrechnungszinssatzes:
Ist der Zinssatz, mit dem Versicherungsgesellschaften maximal rechnen dürfen bzw. dem Versicherungsnehmer maximal garantieren können bei klassischen Verträgen. Deswegen nennt man diesen im Volksmund auch „Garantiezins“. Der Höchstrechnungszinssatz fiel von ursprünglich 4 % in den 1990er Jahren auf inzwischen 0,25 % und das ist der Wert, mit dem Versicherer das angelegte Kapital Ihrer Kunden garantiert verzinsen. Falls Sie also heute eine Lebensversicherung abschließen würden, bekommen Sie 0,25 % Garantieverzinsung auf Ihren Sparanteil. Die Versicherungsgesellschaften haben angekündigt, dass sich dieser Zinssatz im Jahr 2023 nicht ändern wird, dies gilt wahrscheinlich auch für 2024 und das trotz steigender Zinsen!

Laufende Überschüsse/ Überschüsse, die zum Ende der Laufzeit gutgeschrieben werden/ Bewertungsreserven
Bei Überschüssen unterscheiden wir zwischen garantierten Überschüssen und nicht garantieren Überschüssen, die jederzeit gestrichen werden können.
Es gibt auf der einen Seite die laufende Überschussbeteiligung, die dem Vertrag einmal im Jahr gutgeschrieben werden. Diese ist insoweit „garantiert“. Die Schlussüberschussanteile (inkl. der Bewertungsreserven) hingegen sind bis zum letzten Tag nicht garantiert. In dem vergangen Jahr 2022 konnte man viel Bewegung bei der Überschussbeteiligung sehen. Bewertungsreserven und Schlussüberschussanteile wurden immens gekürzt, die Gesetzesgrundlage dafür gibt es tatsächlich schon seit 2014. Während der Weltmeisterschaft 2014 wurde das „Lebensversicherungsreformgesetz 2 (LVRG II)“ quasi über Nacht durchgewunken, welches entsprechend dazu geführt hat, dass Bewertungsreserven und Schlussüberschüsse bis zum letzten Tag gestrichen werden können! Wenn der Versicherungskonzern es für notwendig erachtet, hat er jederzeit die Möglichkeit die Schlussüberschussanteile und Bewertungsreserven zu kürzen. Auch das haben wir 2022 leider häufig gesehen.

„Lebensversicherungen erhöhen Gesamtverzinsung“

Diese Aussage trifft ausschließlich auf klassische Policen zu (Klassik).
Ein Kunde mit einem fondsgebundenen Vertrag ist davon beispielsweise nicht betroffen.
Ein fondsgebundener Vertrag hat keine Garantieverzinsung, dieser Vertrag ist von den Fondswerten abhängig. Im Umkehrschluss partizipiert er jedoch auch nicht von der gestiegenen Gesamtverzinsung, die jetzt in den Markt geworfen wird.

Verhältnis zwischen klassischen Policen und fondsgebundenen Policen am Markt:
Das Verhältnis dieser beiden Versicherungsarten driftet auch immer weiter auseinander. In der Vergangenheit war die klassische Police die überwiegende Police am Markt. Die fondsgebunden Versicherungen spielen erst seit den 2000er Jahren nach und nach eine Rolle. Heutzutage können deutlich mehr als die Hälfte der Policen, die wir in Deutschland haben, der fondsgebundenen Kategorie zugeschrieben werden.

„Verzinsungen werden regelmäßig nach außen gegeben, jeweilige Kosten, die jedoch im Hintergrund anfallen, werden unter Verschluss gehalten“
Zu diesem „Tabu Thema“ gibt es die ein oder anderen Tabelle, in denen man nachlesen könnte, was ungefähr an Abschluss- und Verwaltungskosten in solchen Versicherungsverträgen anfällt bzw. welche Kosten aktuell anfallen, doch eine genaue Zahl bekommt man zu seinem Vertrag nicht. Im Durchschnitt wird ca. mit 20 % gerechnet. Es gibt aber auch Gesellschaften, die einen deutlich höheren Prozentsatz haben. Der Kunde sollte immer bedenken, dass nicht sein ganzes Kapital verzinst wird, sondern davon erst Kosten abgezogen werden wie z. B.: Kosten für die Verwaltung, Kosten für den Vertrieb, oder auch Risikokosten. Was davon übrig bleibt ist der sogenannte „Sparanteil“ und nur auf diesen Anteil wird dann auch die Verzinsung bezahlt.

Produkte, in denen transparent nachvollzogen werden kann, wie hoch die Verzinsung in den letzten Jahren war, sind vor allem Sachwerte:
Die klassischste Sachanlage die es gibt, sind z.B. Edelmetalle, respektive Gold.
Seit dem Jahr 2000 konnte man eine Rendite von rund 512,9 % erzielen. Wenn der Kunde beispielsweise im Jahr 2000 10.000 € respektive 20.000 Mark damals in Gold angelegt hätte, dann hätte das gleiche Gold jetzt einen Wert von 61.290 Euro, was einer jährlichen Rendite von ca. 23,3% entsprechen würde.
Zur Information: Es handelt sich hierbei natürlich nicht um eine Rendite, sondern um eine Wertentwicklung des Metalls, da Gold an sich keinen Zins und keine Rendite hat.
Aus diesen Informationen kann man entnehmen, dass eine solche Verzinsung deutlich höher als der Marktdurchschnitt ist.

Thema Kaufkraftentwertung: 0,5 % mehr Rendite! Was bringt mir das bei aktuell im Durchschnitt auf das Jahr 2022 gerechnet 8 % Inflation?!

Antwort: Garnichts!
Wie viel kann man sich davon noch kaufen?!
Das Geld verliert an Wert, im Zweifel ist es dann nicht mehr viel, was man sich davon kaufen kann.
Dies ist ein sehr ausschlaggebender Punkt und das ist auch Quintessenz dieses Blogbeitrages.
Ein Kaufkraftspeicher um Vermögen absichern wird empfohlen und das kann nie ein Geldwert sein.
Weil diese Geldwerte entsprechend immer unmittelbar der Kaufkraftentwertung ausgeliefert sind!
Unter dem Strich steht man als Sparer heute leider noch viel schlechter da, wie vor einem Jahr.

Wenn es zu diesem Thema Informationsbedarf gibt, dann können Sie jederzeit gerne Kontakt zu unserem Haus aufnehmen.

Überlegen Sie sich, ob das Portfolio, in das Sie investieren haben noch zeitgemäß ist!
Möchten Sie sich darauf verlassen, dass das Niveau der Gesamtverzinsung gleich bleibt?
Hoffen Sie nur darauf das die Zinsen nicht wieder sinken werden, so wie in den vergangenen Jahren?

Oder wollen Sie Ihre finanzielle Freiheit und die Vermögensabsicherung in eigene Hände nehmen?

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Wir hoffen, dass wir mit unseren detaillierten Informationen über die leichte Anhebung der Gesamtverzinsung bei Lebensversicherungen weiterhelfen konnten und dass Sie sich ein Bild darüber machen konnten.
Wir wünschen Ihnen eine schöne Restwoche und viel Spaß beim analysieren Ihrer Verträge!

Bleta Peci

Bleta Peci

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